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"The Great Maddening" - CD



"Imperium Grotesque" - CD

BLOG-BLACK.DE

Eine reife Leistung, die Annerkennung verdient - Da Capo!

Keine Ahnung, wieso meine Person sich immer die Veröffentlichung an Land zieht, die letztendlich schlaflose Nächte bereiten. Genug lamentiert und hin zu den Fakten der Veröffentlichung “The Great Maddening” von Le Grand Guignol aus dem “Steuerparadies” Luxemburg. Seit 1996 werkeln die Herrschaften an ihrer Karriere, die bisher ein Demo und das Debütalbum “Imperium Grotesque” unter dem Namen Vindsval zu Tage förderten. Im letzten Jahr (2006) erfolgte die Umbenennung in Le Grand Guignol. Außerhalb von Le Grand Guignol bzw. Vindsval verliefen die musikalischen Pfade sehr erfolgreich, die Mitstreiter Patrick Damiani, Philip Breuer und Michel Spithoven spielten die letzten zwei Veröffentlichungen der Pagan Kultband Falkenbach ein. Zusätzlich leistete Patrick Damiani noch Gitarrenarbeit bei Umbra Et Imago, dem überflüssig plakativen SM-Projekt (Kunst, die die Welt nicht braucht!) von Mozart.

Keine Kosten und Mühen wurden gescheut um mit “The Great Maddening” den großen Wurf zu tätigen. Die Produktion und der Mix erfolgte in den Tidal Wave Studios, wo auch Falkenbach und Rome (Neofolk) ihre Werke aufnahmen. Das Mastering nahm Darcy Proper vor, die schon Bands wie Manowar, Lacuna Coil und Porcupine Tree den letzten Schliff am Sound verlieh. Das Frontcover gestaltete Kris Verwimp, der schon für Ancient Rites, Marduk, Absu, usw. feine Arbeiten ablieferte. Angesichts dieses Großaufgebots von elitären Fachkräften kann das Endergebnis nur sehr positiv ausfallen. Ob die geneigte Kundschaft ein überdurchschnittliches Oeuvre in allen Belangen angeboten bekommt, erfahren Sie im Fazit.

Die Protagonisten Philip Breuer (Gesang), Patrick Damiani (Gitarre, Bass (Studio)), Yves Blaschette (Piano, Gitarre), Michel Spithoven (Schlagzeug) und Ingo Merten (Live Bass) spielen nach eigenen Aussagen “Eclectic & Grotesque Metal” (Herzlichen Glückwunsch zur Erschaffung einer neuen Betitelung, die noch mehr Chaos im Genre Metal verursacht!) Um Sie von diesem Wahnsinn zu befreien, meine persönliche Kategorisierung für Sie: “Eine Kreuzung aus pathetischem Gothic Metal (The Vision Bleak) mit einem starken Einschlag aus dem Mainstream Black Metal, wie ihn Dimmu Borgir und Cradle Of Filth zelebrieren.” Den absoluten Pluspunkt an “The Great Maddening” stellen die sehr hochwertigen und abwechslungsreichen Kompositionen dar, die die vorher genannten Akteure aus meinem Blickwinkel total vernachlässigen (”Endlich mal ein Scheibe aus dieser musikalischen Abteilung, die mich nicht schon beim dritten Stück in tiefste Langeweile fallen lässt!”). Der Reichtum an Vielfalt rührt sicherlich durch die hohe Dichte von Chorälen, verschiedenen Gesangsdarbietungen, orchestralen Arrangements (Die Palette reicht von barock morbid bis hymnisch majestätisch!), humpalastigen Strukturen, die Falkenbach Fans sofort erkennen dürften und nicht aufgesetzt klingendem Riffing. Für gewisse Hörerkreise bestimmt zu bombastisch überladen, aber für die Individuen, die anspruchsvolle Musik bevorzugen ein Release, wo noch Hörspaß beim x-ten Durchlauf aufkommt.

Ein Tondokument als Anspieltipp aus dieser fulminanten Einheit herausreißen zu wollen, wäre ein Frevel gegenüber den restlichen Tracks. Wer einen Ersatz für die in die Jahre gekommenen Therion sucht, oder von dem langweiligen Gothic Metal endgültig die Nase voll hat und gegenüber Experimenten ein wenig aufgeschlossen ist, sollte unbedingt “The Great Maddening” von Le Grand Guignol antesten. Ich hoffe, dass dieser Tonträger keine Eintagsfliege bleibt und konsequent ein Nachfolger präsentiert wird, der diese schöne Leistung untermauert.

Fazit:

Endlich frische junge experimentelle Töne in der Gothic- bzw. Symponic Metal Abteilung (und natürlich für das Mainstream (Poser?) Black Metal Genre), wo die Spinnweben als Rezensent ja fast nicht mehr zu ertragen waren. Diese CD “The Great Maddening” tritt einen Beweis an, dass nicht nur gute Kontakte und Geld zu einer guten CD gehören, sondern auch viele gute Ideen z.B. in Form von feinen Kompositionen. Le Grand Guignol kann eine große Kariere beschieden sein, wenn dieser hier zu hörende Trend sich durchsetzt und Nachschub von Seiten der Band kommt. Eine reife Leistung, die Annerkennung verdient - Da Capo!
Raphael


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